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Schnaitheim holt Punkt in Dorfmerkingen

In einer hochklassigen und intensiven Landesligapartie konnte zwischen den gastgebenden Sportfreunden Dorfmerkingen und der TSG Schnaitheim kein Sieger ermittelt werden. Die verdiente Schnaitheimer Führung durch Felix Eckardt glich Haigis in der Schlussphase aus.

Dass Dorfmerkingen zu den Spitzenteams der Landesliga zählt, dürfte allgemein bekannt sein. Alles andere als eine überlegene Vorstellung gegen die akut abstiegsbedrohten Schnaitheimer hätte im Vorfeld als Überraschung gegolten. Nun präsentierte sich das Team von Ralf Polzer allerdings überhaupt nicht wie ein frommes Lamm auf dem Weg zu Schlachtbank, sondern war auf den Punkt topfit und hochkonzentriert. Und hinterher sollten sich die Gäste einerseits grämen, nach der Führung nicht den Sack zugemacht zu haben, denn die Chancen dafür hatten sie. Andererseits war defensiv eine Topleistung, ein glänzend aufgelegter Heiko Karnisky und etwas Glück erforderlich, um der Schlussoffensive der Hausherren standzuhalten. Doch der Reihe nach...

TSG-Trainer Ralf Polzer schickte bis auf Max Hörger, der für Jonas Eckardt auflief, die unveränderte Elf zum Derby auf den Platz des Neresheimer Teilorts. Eine Maßnahme, die sich auszahlen sollte, denn Hörger trug mit vielen Ballgewinnen dazu bei, den Dorfmerkinger Spielaufbau zu lähmen.

Schon die erste nennenswerte Szene gehörte den Schnaitheimern. Innenverteidiger Markus Gentner nahm sich nach einem Freistoßabpraller ein Herz und zog ab, jedoch über das von Zech gut gehütete SFD-Tor. Drei Minuten später stand Okan Akcay nach einem Abwehrfehler plötzlich frei vor Zech, der seinen Schuss abwehren konnte.

Die Dorfmerkinger waren von der nassforschen Art der Schnaitheimer überrumpelt und brauchten dringend einen energischen Weckruf des Ex-Schnaitheimers Benjamin Kolb, der so etwas wie den Kopf der Mannschaft des SFD darstellt. Erst in der 13. Minute wurde es auch für Schnaitheim gefährlich. Ex hatte sich durchgesetzt, doch sein Schuss ging knapp über das TSG-Tor. Im direkten Gegenzug verpasste Felix Eckardt nach Vorarbeit von Marcel Kässmeyer die Riesenchance zur Führung.

Und weiter ging es hin und her. In der 20. Minute parierte Karnisky einen strammen Schuss von Wille aus spitzem Winkel. Dann wurde Akcays Kopfball auf der Linie von Leib für den bereits überwundenen Zech geklärt, was Benjamin Kolb, der deutlich auffälliger agierte als sein Bruder Matthias, mit einem satten Flachschuss in der 35. Minute beantwortete, der links am Tor vorbei ging.

Das Tor lag in der Luft, und die Schnaitheimer machten es. In der 38. Minute zirkelte Meliksah Evrensel einen Eckstoß perfekt auf Felix Eckardt und der Mittelfeldregisseur köpfte wuchtig zur Schnaitheimer Führung in die Maschen.

Mit Wut im Bauch gingen die Gastgeber in die zweite Halbzeit. Mit höherem läuferischen Einsatz sollten die Schnaitheimer, die einerseits am absoluten Limit spielten, andererseits immer noch mit technisch gutem Fußball zur Unterhaltung beitrugen, in die Knie gezwungen werden. Doch das Bollwerk hielt zunächst. Nach einigen brenzligen Strafraumszenen, bei denen die vielbeinige TSG-Abwehr die Oberhand behielt, kam Schnaitheim wieder zu brandgefährlichen Kontern gegen die aufgerückte SFD-Abwehr. Akcay hatte den zweiten Treffer in der 61. Minute auf dem Fuß, nachdem er mangels Anspielstationen einfach durch drei Dorfmerkinger Abwehrspieler gedribbelt war, verpasste dann aber den richtigen Zeitpunkt zum Torschuss, und seine Vorlage konnte von Polzer nicht genutzt werden. 

Die nächste gute Chance hatte wieder Schnaitheim mit einem Schuss des eingewechselten Sven Gessler, der über das Tor ging. Aber die wohl beste Tormöglichkeit vergab der frisch gekürte Sportler des Jahres der TSG Schnaitheim, Marcel Kässmeyer in der 72. Minute, als er von Akcay perfekt in Szene gesetzt wurde, dann aber am hervorragend reagierenden Zech scheiterte.

Auch wenn es das Phrasenschwein mit Euros füllen wird: ein so fahrlässiger Umgang mit Torchancen rächt sich im Fußball. Der Racheengel hieß in Dorfmerkingen Haigis, der für den enttäuschenden Matthias Kolb gekommen war. In der 79. Minute passierte es: von Vesel auf der rechten Seite gut vorbereitet, war er ein einziges Mal schneller am Ball als die Schnaitheimer Innenverteidigung und nutze das prompt zum Ausgleich für Dorfmerkingen, das sich so für die höhere Risikobereitschaft und mehr Leidenschaft in der zweiten Halbzeit belohnte.

Bei Schnaitheim ging nicht mehr viel, auch weil sich Schnaitheims Bester, Kässmeyer, am Knöchel verletzt hatte, als das Auswechselkontigent bereits erschöpft war. So gehörten die letzten Szenen Dorfmerkingen, die mit Vesel und Leib noch für Torgefahr sorgen sollten, so dass die Schnaitheimer trotz der vergebenen Großchancen mit der Punkteteilung zufrieden sein konnten. 

TSG: Karnisky, Spahr, Hörger (72. Eckardt), Nowacki, Evrensel (64. Gessler), F. Eckardt, Kässmeyer, Gentner, Akcay, Strahl (78. Braig), Polzer

Tore: 0:1 F. Eckardt (38.), 1:1 Haigis (79.)

Schiedsrichter: Sascha Perekovic aus Öhringen

Zuschauer: 250