Schnaitheimer Bollwerk hielt bis zur 78. Minute
Schade TSG, trotz einer disziplinierten und kämpferisch guten Vorstellung reichte es gestern gegen das Spitzenteam aus Ebersbach nicht zum Punktgewinn. Bis zur 78. Minute hielt das Abwehrbollwerk, am Ende mussten sich die Schnaitheimer doch 0:2 geschlagen geben.
Geschrieben von Thomas Jentscher
Schnaitheims Trainer Ralf Polzer hatte seine Mannschaft verständlicherweise recht defensiv ausgerichtet, im Gegensatz zu den ersten beiden Spielen stand seine Truppe diesmal auch weitgehend gut, das Abwehrverhalten der ganzen Mannschaft war deutlich verbessert. So spielte sich das Geschehen auf dem Moldenberg zwar meistens in der Hälfte der Gastgeber ab, so richtig fiel dem favorisierten SV Ebersbach aber auch nichts ein. Dabei hatte der einiges mitgebracht – Spieler wie Henry Onwuzuruike (früher Crailsheim), Dinko Radojevic (Heidenheim und Ulm) oder Thomas Scheuring (Aalen) sind noch bestens aus höheren Ligen bekannt.
Es dauerte bis zur 21. Minute, ehe die Gäste richtig gefährlich wurden, nach einer guten Flanke von Radojevic rettete zunächst Innenverteidiger Theodor Nowacki und beim anschließenden Eckball parierte Torwart Heiko Karnisky den Kopfball von Moritz Straub. Kurz vor der Pause wurden TSGler mutiger, nach einem schönen Freistoß von Markus Braig verpasste Marcel Kässmeyer nur knapp, kurz darauf versuchte er, mit dem Rücken zum Tor einen Heber, aber Ebersbachs Keeper war zur Stelle. Im Gegenzug setzte der SVler Serdar Kurt einen Kopfball aus kurzer Distanz übers Tor, und einen Schuss von Straub konnte Karnisky gerade noch an die Latte lenken.
Trotzdem hatten sich die Schnaitheimer das 0:0 zur Pause redlich verdient, und auch nach dem Seitenwechsel ließen sie nicht viele Chancen für die Gäste zu. Die größte Aufregung gab es nach 69 Minuten, als Felix Eckardt für ein Foul zur Recht mit gelb verwarnt wurde, Onwuzuruike aber daraufhin ausrastete und den Schnaitheimer mit Anlauf umstieß. Schiedsrichter Alexander Paul fehlte nach dieser glasklaren Tätlichkeit aber offensichtlich der Mut, er beließ es bei einer gelben Karte für den Ebersbacher.
Eine Minute später gelang der TSG ihr bestes Angriff des Tages, Kässmeyer setzte sich auf der linken Seite durch und passte zu Sven Fischer, dessen Schuss aus rund sechs Metern aber abgeblockt wurde. Insgesamt sorgte die Schnaitheimer Offensivabteilung aber für zu wenig Entlastung und war es doch nur eine Frage der Zeit bis zum Ebersbacher Führungstreffer. Einen Distanzschuss von Tarik Serour konnte Karnisky noch parieren, aber in der 78. Minute hatte Straub nach einer schönen Kopfballvorlage freie Bahn, umspielte den Schnaitheimer Torhüter noch und schob zum 0:1 ein. Die endgültige Entscheidung fiel in der 85. Minute, als die TSG-Abwehr den Ball eigentlich schon gesichert hatte, diesen dann aber doch wieder Serour überließ, der geschickt das Foul provozierte und anschließend selbst den fälligen Strafstoß verwandelte.
Trainer Polzer war dennoch nicht ganz unzufrieden. „Bis zur 70. Minute haben wir in Sachen Defensivverhalten alles weitgehend so praktiziert wie besprochen, aber wenn man gegen so eine stark besetzte Mannschaft kaum für Entlastung sorgen kann, nur wenig Ballbesitz hat, wird's natürlich sehr schwer.“ Die drei Wochen in der Vorbereitung, die den Schnaitheimern fehlten, seien dem Team immer noch anzumerken, dennoch sah Polzer einen ersten Schritt in die richtige Richtung. „Ebersbach zählt auch nicht zu den Teams, mit denen wir uns messen können, da kommen noch andere Spiele“, betont der Trainer.
Schnaitheim – Ebersbach 0:2 (0:0)
Schnaitheim: Karnisky; Nowacki, Dambacher, Gessler, Eckardt, Braig (82. S. Peichl), Kässmeyer, Gentner, Fischer (75. Störrle), Kolb (57. Wegele), T. Peichl
Tore: 0:1 (78.) Straub, 0:2 (86./Foulelfmeter) Serour
Gelbe Karten: Schnaitheim 2 (Eckardt, Peichl) – Ebersbach 1
Schiedsrichter: Alexander Paul (Senden)
Zuschauer: 150